Modellherstellung mit dem 3D-Drucker

Artikelausschnitt aus DZW Zahntechnik 10/15

Mit dem 3D-Druck bietet sich Dentallaboren eine zukunftsweisende Art der Modellherstellung. Für die aktuelle Ausgabe der DZW Zahntechnik (10/15) schreibe ich über die digitale Modellherstellung am Beispiel des Varseo 3D-Druckers (BEGO, Bremen). ZTM Maxi Findeiß, Dipl. Ing. Dennis Wachtel und ZTM Roman Tschuprunow haben den Artikel mit wertvollen Informationen für den Laboralltag ergänzt.

Auszug aus dem Artikel – Vom Intraoral-Scan zum Modell:

Das Labor erhält einen Datensatz (digitale intraorale Abformung) aus der Praxis und importiert diesen in die entsprechende Software. Nach wenigen Schritten in der Software wird der Druckprozess gestartet. Das Modell gelangt in einem Bad aus flüssigem Kunstharz zur gewünschten Form.

Der 3D-Drucker Varseo basiert auf dem SLA-Verfahren (Stereolithografie) und arbeitet mit der DLP-Technologie (Digital Light Processing), einem modernen Belichtungsverfahren. Die einzelnen Schichten des Objekts werden mithilfe von UV-Licht auf die Oberfläche des flüssigen Materials projiziert. Die belichtete Schicht erhärtet und fixiert das Objekt an den oberliegenden beweglichen Stempel. Ein mechanischer Arm zieht das Modell um die entsprechende Schichthöhe nach oben. Es sammelt sich wieder flüssiges Material; die nächste Schicht wird projiziert.

Konstruktion des Modells in der Software
Das gedruckte Modell (3D-Drucker Varseo)

Es können mehrere Modelle gleichzeitig gedruckt werden. Die Druckzeit ist grundsätzlich unabhängig von der Anzahl der Bauteile pro Druckprozess. Nach dem Druck erfolgen eine abschließende Lichthärtung und eine Reinigung der gedruckten Objekte im Ethanolbad. Über einen Artikulator, der in der Model-Builder-Software (3Shape) an das Modell gesetzt werden kann, können das Ober- und Unterkiefermodell zusammengeführt werden. So lässt sich die Restauration entsprechend der okklusalen Verhältnisse kontrollieren. Zudem ist es möglich, Einzelstümpfe für ein Modell zu fertigen.
Die Intension hinter der Gründung des Dachverbandes ist es, die fachlichen Belange der Zahntechnik gemeinsam nach außen zu vertreten. Der zahntechnische Verband sucht die nötigen Antworten auf alle fachlichen Herausforderungen des zahntechnischen Berufsstandes. Damit wird der Verband zur Brücke zwischen Forschung, Wissenschaft und Anwendungstechnik und ist ein wichtiger Ansprechpartner für die Dentalindustrie sowie für alle Fachverlage.

„Die additive Fertigung ist zukunftsorientiert, Ressourcen schonend und hochpräzise”
so die Laborleiterin ZTM Maxi Findeiß (Pößneck), die den 3D-Druck in ihrem Alltag etabliert.
Bildquelle: BEGO (Bremen)