Status Präsens: 3D-Druck in der Zahntechnik

Die additiven CAD/CAM-gestützten Fertigungstechnologien im zahntechnischen Labor

Im Auftrag des VDZI (Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen) habe ich zusammen mit den Experten der LMU München ein Sachverständigen-Papier zum 3D-Druck in der Zahntechnik erarbeitet.

Zweck des Sachverständigenpapiers:

In vielen Publikumsmedien wird der „3D-Drucker“ häufig als gängige Technologie für die Herstellung von Zahnersatz dargestellt. Das vorliegende Sachverständigenpapier gibt eine objektive Darstellung der derzeitigen additiven digitalen Fertigungsmöglichkeiten (umgangssprachlich 3D-Druck) im zahntechnischen Labor. Ziel ist es, das Anwendungsspektrum der additiven CAD/CAM-Fertigung im Dentallabor darzulegen. Auf der Basis sachlicher Ausführungen wird gezeigt, dass die Anfertigung von Zahnersatz zum aktuellen Zeitpunkt ohne die fundierte zahntechnische Expertise – auch mit einem 3D-Drucker – nicht möglich ist. Der zu erwartenden Entwicklung der 3D-Drucktechnologie in der Zahntechnik wird mit diesen Ausführungen eine neutrale und realistische Gewichtung gegeben. Dargestellt werden aktuelle unterschiedliche Verfahren, derzeitige Anwendungen sowie Materialien. Zudem werden realistische Perspektiven erörtert und dargelegt, welche traditionellen zahntechnischen Leistungen und technische Herstellverfahren nach wie vor Bestand haben sowie aufgezeigt, welche qualifikatorischen Voraussetzungen für die digitale Fertigung von Zahnersatz notwendig sind.

Inhalt:

  • Digitale Fertigung von Zahnersatz
  • Geschichte 3D-Druck
  • Nomenklatur und Einteilung der additiven CAD/CAM-gestützten Fertigung
  • Status quo des dentalen 3D-Drucks (Zahnersatz)
  • Anwendungsspektrum und Materialien
  • Perspektiven
  • Qualifikation
  • Fazit

Ausblick auf das Fazit

Zusammenfassend kann gesagt werden: In den Patientenmund eingesetzt wird ein Zahnersatz und kein Datensatz! Es ist zum jetzigen Zeitpunkt illusorisch, dass ein definitiver Zahnersatz auf Knopfdruck automatisch gedruckt werden kann. Die digitale additive Fertigung (3D-Druck) ist lediglich ein Werkzeug, welches vom kompetent ausgebildeten Zahntechniker auf dem zeitgemäßen Weg zu einem hochwertigen Zahnersatz angewandt werden kann.
Autorenteam:

  • Annett Kieschnick, Fachjournalistin, Berlin
  • Josef Schweiger, Zahntechnischer Laborleiter, LMU München
  • Prof. Dr. Daniel Edelhoff, Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, LMU München
  • Priv.-Doz. Jan Frederik Güth, Oberarzt der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, LMU München